Katholische Pfarrei Corpus Christi, Nürnberg

Irdisches Vergnügen in Gott
Neun deutsche Arien von G. F. Händel brilliant präsentiert


Pfarrer Neufanger begrüßt die Besucher


Die Künstler während der Darbietung

 

Im Zuge des Jubiläumsprogramms fand am Abend des 11. Juni ein klassisches Konzert in Corpus Christi statt. Das Konzert stand unter dem Motto "Irdisches Vergnügen in Gott", bei dem neun deutsche Arien von Georg Friedrich Händel's dargeboten wurden.

Die Arien wurden von den Künstlern Manuela Strack (Sopran), Katharina Schuster (Querflöte) und Peter Frasch (Orgel) professionell und brilliant präsentiert. Alle Künstler sind über die Region hinaus bekannt.

Pfarrer Stephan Neufanger stellte die Künstler vor und moderierte durch das Programm. "Wie paßt Vergnügen und Kirche überhaupt zusammen, da die Lust am Leben aus Kirchensicht lange Zeit doch verpönt war?" Tatsächlich aber sei die Bibel voll mit Beispielen, wie der Mensch mit Gott die Erfahrung machen konnte, dass das Leben doch sehr genussvoll sein kann. Gott hat das Leben geschaffen, damit der Mensch Freude daran hat! Dies sollte in den dargebotenen Arien besonders gut zum Ausdruck gebracht werden und die Freude am Leben neu erwecken.

Das erste Stück lud seine Zuhörer dazu ein, allen Kummer und die Sorgen abzulegen und Gottes Schöpfung zu genießen. Hier waren Parallelen zu der Bergpredigt Jesu' vorhanden, in welcher der Vergleich zwischen Menschen und Vögeln gezogen und Letzterer Unbeschwertheit hervorgehoben wird.

Die zweite Arie pries die Schönheit des Wassers. Der Psalm 104 dient als Vergleich, in welchem Gott als Quell des Lebens angerufen wird.

In der dritten Arie wurde die Schönheit der Pflanzen und Blumen besungen, welche auch die Aufgabe haben sollen, das Herz eines jeden Menschen zu erfreuen.

 

Während sich die ersten drei Arien mit dem Wunder der Schöpfung beschäftigt hatten, handelten die Arien 4-6 von der menschlichen Seele und dem inneren Frieden. So wurde in der vierten Arie das Verlangen der Seele nach gelegentlicher Ruhe besungen. Im folgenden Stück ging es um die menschlichen Sinne, welche uns geschenkt wurden, um die Herrlichkeit der Welt zu entdecken. Passend dazu wies die sechste Arie darauf hin, dass wir durch unsere Seele wesentlich mehr entdecken können, als uns unsere Sinne auf den ersten Blick zeigen vermögen. Ein Zitat von Antoine Saint-Exupery traf es hier treffend: "Man sieht nur mit dem Herzen gut, des Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!"

Die siebte Arie mahnte vor dem menschlichen Bestreben, sich der Wunder von Schöpfung und des Lebens zu bemächtigen. Arie 8 erinnerte noch einmal daran, wie nützlich das von der Natur Geschaffene für die Menschen ist. Die finale Arie verbildlichte abschließend die Schönheit allen Lebens anhand einer Rose, welche exemplarisch für die Einzigartigkeit Gottes' Schöpfung und sein Wirken steht.

Zum Abschluss des Konzerts bedankte sich Pfarrer Neufanger im Namen der Gemeinde herzlichst bei den Künstlern und überreichte - angelehnt an die neunte Arie - je eine Rose.

Als Abschluß brachten die Künstler den Zuhörern das 4. Allegro aus der Sonate F-Dur für Flöte und Basso Continuo zu Gehör.

Kai Hauenstein


Ein Dank an die Künstler: K. Schuster, M. Strack und P. Frasch