Katholische Pfarrei Corpus Christi, Nürnberg

Sinne öffnen

Kleine Hausaufgaben für den Sommer öffnen die Sinne und Augen für Wesentliches in meiner Umwelt:

  • einmal richtig ausschlafen
  • barfuß durchs Gras laufen
  • Wolken beobachten
  • Wiesenblumen pflücken
  • mit Nachbarn „ratschen“
  • Freunde besuchen
  • Eis essen
  • ins Kino gehen
  • bei Sonnenauf-/untergang draußen sitzen
  • durch die Stadt bummeln
  • ein Buch lesen
  • jemandem ein Kompliment machen
  • jemanden zum Lachen bringen
 


Leuchtturm / Saint Mathieu, Bretagne

 


Ostern - Christus ist König

Herr Jesus! Du bist ein König,
ein König ganz anders als Könige auf dieser Erde.

Du bist König in den Herzen der Menschen.
Wo Menschen das Brot teilen, ist dein Königreich.
Wo Menschen verzeihen, ist dein Königreich.
Wo Menschen den Frieden bringen, ist dein Königreich.
Wo Menschen Mut machen, trösten, ist dein Königreich.

Jesus, sei König in unseren Herzen.
Sei König auf der ganzen Welt.

Amen.

 
Kinder aus Corpus Christi gestalteten den Gottesdienst.

 


Fastenzeit - neu und nachhaltig

Die Fastenzeit will uns neu machen, uns verändern, uns auf andere Gedanken bringen und neue Wege aufzeigen. Nicht abnehmen mit dem anschließenden Jojo-Effekt ist gefragt. Für Christen sollte das Neue nach dem Ende der Fastenzeit nachhaltig weiter wirken. Vielleicht kann ein Wort-Wechsel dabei helfen, was hier gemeint ist:

Ein Glaubensbekenntnis, das neu ist
Ich glaube an einen persönlichen, einzigen Gott.
ER hat Dinge und das Leben, 
ER hat den Menschen geschaffen.
ER weiß um uns.
ER ist uns Vater und Mutter.
     Ich glaube an SEINEN Sohn, Jesus Christus,
     den uns die Mutter Maria geboren hat.
ER verkündete uns Gottes Wort.
ER selbst ist dieses Wort.
ER lehrte uns zu lieben, wie nur Gott lieben kann.
Dafür wurde ER verfolgt und getötet.
ER aber ist auferstanden.
ER zeigte sich SEINEN Freunden, 
bevor ER zum Vater ging.
ER wird wiederkommen, um die ganze Schöpfung
     heimzuholen und zu vollenden.
     Ich glaube an den HEILIGEN GEIST, 
ER ist uns nahe.
ER will uns stark machen
     und uns auf Gottes Weg führen.
     Ich warte auf Jesus, den Christus, 
der das EWIGE LEBEN ist. 

 
In der Bretagne

 



Wegweiser im Nebel an der Seespitze / Tirol
 

Glaube

Mit dem Glauben ist es genau so,
als wenn man im Nebel noch
einen Schritt weitergeht
und darauf vertraut,
dass man von Gott geleitet wird.

 

 



Bank am Rheinsteig

 

Wir brauchen Haltestellen

Es gibt Menschen, die in ihrem Leben nie so richtig zur Ruhe und zum Nachdenken kommen. Sie arbeiten, verreisen, feiern - immer ist etwas zu tun. Und wenn sie mal etwas Zeit haben, dann setzen sie sich vor den Fernseher oder ins Auto oder ... 
Wenn dann irgendwann der Tag kommt, an dem sie plötzlich nicht mehr können - verletzt, krank, am Ende sind, dann ist es zu spät: "Soll das mein Leben gewesen sein? Hätte ich doch rechtzeitig überlegt ...!"

Es ist gut im Leben immer wieder "Haltestellen" einzubauen und um sich fragen zu können:

  • Was erwarte ich vom Leben?
  • Welche Hoffnungen und Ziele habe ich?
  • Welchen Sinn hat mein Leben? Welche Rolle spielt Gott für mich?

Mutter Theresa hat dies so für sich beantwortet:
Wir brauchen die Stille, um Herzen anrühren zu können. Die Stille fehlt uns nicht, denn wir haben sie. An dem Tag, an dem sie uns fehlt, haben wir nicht verstanden, sie uns zu nehmen.

Ausschau halten für Dich!
Hierfür bietet die Fastenzeit zumindest die Möglichkeit. Es muss ja nicht abnehmen sein. Was Du (ich) daraus machst, liegt bei Dir (mir).

 



Herbst - Andeutung des Neubeginns
Licht weckt das Leben im Verborgenen
 

Einkehren - Meine Spiritualität neu entdecken

Einkehren - sich neu einloten
Zur Ruhe kommen

Sehnsucht nach Stille suchen und spüren 
Leben spirituell ausrichten

Im Einklang mit sich selbst leben
Im Einklang mit der Umgebung und Gott stehen.
 
Den eigenen inneren Weg gehen
Grenzen und Misslungenes integrieren

Geistliches Leben sucht eine Struktur 
Es benötigt „heilige“ Orte und Rituale

Zeit mit „geistlichen Atempausen“ gestalten
von Gott berühren lassen

Höre Gottes Wort in der Stimme der Menschen
Spiritualität umfasst unsere persönliche Einstellung zum Leben

Den Neubeginn suchen und wagen

 


Langsamer

Laß mich langsamer gehen, Herr.
Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens durch das Stillwerden meiner Seele.

Laß meine hastigen Schritte stetiger werden mit dem Blick auf die Weite der Ewigkeit.
Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages die Ruhe der ewigen Berge.
Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln durch die sanfte Musik der singenden Wasser, die in meiner Erinnerung lebendig sind.

Laß mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen, die mich erneuert.
Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.

Laß mich langsamer gehen, um die Blume zu sehen,
ein paar Worte mit einem Freund wechseln,
einen Hund streicheln, ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.

Laß mich langsamer gehen, Herr, und gib mir den Wunsch,
meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken,
damit ich emporwachse zu meiner wahren Bestimmung.

   

 


Leben teilen!

Zu Beginn der Fastenzeit machen sich viele Menschen Gedanken, wie man "fasten" sollte oder worauf man "verzichten" könnte. Sicher Gedanken, die wichtig und notwendig sind - das muss jeder mit sich und persönlich für sich entscheiden.

Nebenstehende Plastik sprach mich an:
   Ein Kahn voll beladen mit Gebinden.
   Ein Dach schütz Fracht und Menschen vor dem Wetter.
   Menschen arbeiten gemeinsam auf dem Boot.

Ein Gedanke drängt sich auf:
   Folklore - ein Bild aus vergangenen Tagen!
   So etwas gibt es heute nicht mehr!
   Weder auf der Naab, noch anderswo!

Ist das schon zu Ende gedacht?
   Sitzen wir nicht immer noch im gleichen Boot?
   Nur Menschen und Situationen sind verschieden? - Wir!
   Nur Ort und Zeit sind andere? - Unsere!

Es ist wichtig, den Mitmenschen Zeit zu schenken.
Auf sie wieder zuzugehen - auch wenn's schwer fällt.
Mal wieder ins Gespräch kommen - nicht nur Smalltalk!

Fasten kann auch sein:
Leben in Fülle haben!
Eben - Leben teilen!

 
Plastik, Kallmünz

 


Morgennebel

Am Morgen ist der Geist noch nicht wach,
die Augen sind verschlafen.
Wir nehmen unsere Umwelt nicht wahr.
Die Blumen auf dem Balkon sind kaum zu erkennen.

Auch die Natur ist verhangen,
die Berge und die Wiese vernebelt.
Der Hahn hat noch nicht gekräht.
Es scheint, als ob noch alles schläft.

 
 

Fast hätte ich es nicht bemerkt:
Einer hat die Nacht über gewacht!
Er weckt alle Lebewesen mit seinem Licht 
kraftvoll - jeden Morgen - Tag für Tag!

Ein Dankgebet - morgens
Tag für Tag?

 


Vergänglichkeit

Diese Tage erhielt ich eine E-Mail mit dem Inhalt "Kleines Tantra" - eine Geschichte:

Ein Freund öffnete die Schublade seiner Frau und holte daraus ein Päckchen hervor, das in Seide eingewickelt war: Er betrachtete die Seide und Spitze. Dies hatte er ihr vor acht Jahren geschenkt, aber sie hat es nie getragen. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. 
Er ging zum Bett und legte es zu den Sachen, die der Bestatter mitnehmen würde.

Der Freund sagte zu mir: Hebe niemals etwas für einen besonderen Anlass auf. Jeder Tag, den du erlebst, ist besonderes!

Nun setze ich mich auch mal auf die Terrasse  und genieße den Blick in die Natur. Ich verbringe Zeit mit der Familie und spreche mit ihr.

Ist unser Leben nicht auch so ungewiss, so vergänglich, wie die Tage des Schneemanns?

Jeder Tag ist gezählt - die Tage des Schneemanns, Deine und auch meine. Noch steht er da, freut sich und betrachtet sein Spiegelbild im Wasser ohne zu merken: er ist zerflossen.

Nutze die Zeit für Deine Mitmenschen und für Dich, denn Deine Tage sind vergänglich.

 
Noch trägt's der Schneemann gelassen. Doch sein schwaches Spiegelbild im Wasser verrät bereits, dass auch seine Tage gezählt sind.

 


 

Einbahnstraße, keine Sackgasse

Wie wahr.
Niemand, der in diese Straße hineingefahren wird, kommt wieder zurück.
Nicht lebendig.
Nicht in diesem Leben.

Der Tod bietet diese Möglichkeit nicht.
Unumkehrbar - Einbahnstraße ohne Wendemöglichkeit.
Wenn wir an Gräbern stehen und uns wünschten, der Verstorbene käme wieder

- - -

Wir bleiben mit dieser Hoffnung allein, sie bleibt für immer unerfüllt.

Doch die Einbahnstraße ist keine Sackgasse.
Es gibt einen Ausgang, einen Aufgang der Einbahnstraße.
Tot bleibt nicht tot, Tote werden leben.

Text Pfr. Heinz Schweiger

 


Licht in tiefster Nacht

Im Advent zünden wir die ersten Kerzen an. 
Der Advent ist eine Zeit voller Geheimnisse. 
Das Dunkel der längsten Abende des Jahres 
wird von Kerzenlicht verzaubert. 
Ein Licht in der Dunkelheit wirkt
anziehend und gibt Orientierung.
Der warme Schein ist wie ein leuchtendes Lebenszeichen. 
„Da wo Licht ist – da ist Leben."

Der Herr erleuchte uns.
Er lasse uns im Licht der Kerzen
seinen Blick spüren
und schenke uns Freude daran. 
Er lasse uns selber Licht sein für die Welt,
damit die Menschen seine Schönheit ahnen
und sich wohl fühlen, mit uns zu sein.
Er lasse uns mit brennenden Lichtern ihm entgegengehen,
als Zeichen unseres Vertrauens und Glaubens an ihn.

 

 


Die Kerze trägt Gebet zu Gott

Gern zünde ich in einsamen Kirchen eine Kerze an, dass sie eine Gebetsbitte, einen Dank oder einfach eine Freude zu Gott trage.

Lange noch, wenn meine Gedanken schon weit entfernt sind, betet sie für mich still, ungesehen, in goldener Reinheit.

Ich liebe dieses treue, stellvertretende Gebet der Kerzen, und ich vertraue ihm wie dem Engel, der für mich vor Gott steht, wie dem göttlichen Geist, der meine Gebete vollendet.

Isolde Lachmann

 
Kerze unter "Der Schwebende" von Ernst Barlach, Dom in Güstrow

 


 

Weihnachten - Die Kerze in mir?

Manchmal fühle ich mich wie eine Kerze!
Versuche, Licht zu geben, wenn es dunkel ist.
Versuche, Mitmenschen den Weg zu leuchten.
Versuche, mit zu gehen.

Manchmal komme ich mir vor wie eine Kerze!
Sobald ein Windhauch kommt, droht aber das Licht auszugehen.
Sobald Widerstand kommt, werden meine Knie schwach.
Sobald es nicht so läuft, bekomme ich kalte Füße.

Manchmal schimmre ich nur wie eine kleine Kerze!
Wenn mir die Luft ausgeht für die Aufgaben im Alltag.
Wenn ich nicht genug Atem habe, das Ziel zu erreichen.
Wenn ich mich allein gelassen fühle.

Manchmal gebe ich Wärme wie eine große Kerze!
Dann, wenn Weihnachten ist !!
Dann, wenn alle Kerzen brennen !!  -  Nur einmal im Jahr?
Dann, wenn es draußen kalt ist !!  -  Nur einmal im Jahr?

Immer leuchtet uns eine Kerze!
Jesus schenkt sich nicht nur an Weihnachten!
Jesus gibt Hoffnung das ganze Jahr!
Jesus ist das Licht - ein Leben lang!

Manchmal brennt eine Kerze!
die nicht ausgeht.
die brennt, wenn wir sie suchen.
die leuchtet, wenn Du sie finden willst.